Vom Luxus der digitalen Achtsamkeit

 
 
 

 

Vor ungefähr zwei Wochen habe ich am Online-Festival von Alexandra Polunin mitwirken dürfen. So fand ich mich am letzten Tag des Festivals beim virtuellen Get-together auf Zoom mit anderen Selbstständigen zusammen, wo wir uns Gedanken übers achtsame Marketing, über Social Media und rund ums Business machen konnten.

In dieser wohlwollenden Runde von Gleichgesinnten war der Austausch an diesem Abend sehr bereichernd und offen. Als ich von einer Teilnehmerin auf das Thema achtsames Social Media Marketing angesprochen wurde und wie das denn aussehen könnte, fiel von ihr irgendwann das Wort „Luxus“:

Dass sie es sich nicht vorstellen könne, keine Social Media Apps auf dem Handy zu haben, fast keine Inhalte mehr zu konsumieren und das Marketing auch außerhalb oder gar ohne diese Plattformen umzusetzen.

Dass ich in einer luxuriösen Situation bin, mir ein Social Media armes Marketing zu erlauben.

Die Diskussion wurde mit diesem und anderen Themen konstruktiv fortgesetzt und wir konnten uns alle gegenseitig viele Impulse und Ideen weiterreichen – der Abend war ein voller Erfolg.

Doch die Worte dieser einen Teilnehmerin ließen mir keine Ruhe.

Sie hallten noch viele Tage nach.

Meine Gedanken tanzten Sirtaki :

„Ist es als Selbstständige Luxus auf Social Media im Marketing weitgehend zu verzichten?“

„Ist achtsames Marketing Luxus?“

Und: „Was ist für mich im Business Luxus?“

Im Lexikon wird Luxus als „kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen der Lebenshaltung stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand“ beschrieben. 💎

Kostspielig und verschwenderisch – das klingt besonders in der heutigen Zeit, in der wir aufgefordert werden, Frugalität neu zu entdecken, nicht gerade reizvoll.

Genuss und Vergnügen auf der anderen Seite sind aber – gib’s zu – sehr verlockend, oder?

Eins aber haben diese vier Wörter gemeinsam: Sie sind relativ.

Sauberes, fließendes Trinkwasser mag für uns in der westlichen Welt eine Selbstverständlichkeit sein.

Für Millionen von Menschen aber wird genau diese als Luxus wahrgenommen – denn es ist leider heutzutage immer noch traurige Realität: Oft müssen lange Wege hinterlegt werden, um regelmäßig an hygienisch sichere und geeignete Wasserquellen zu kommen.

Manch wohlhabende Frau fügt, ohne mit der Wimper zu zucken, ihre neue taupefarbene Birkin den schon in allen Formen und Materialien existierenden Designer-Handtaschen im begehbaren Mahagoni-Kleiderschrank bei …

… Während andere vielleicht ein ganzes Jahr lang sparen und wie Wichtel im Weihnachtsrausch dem Moment entgegenfiebern, wenn sie endlich das neue Mac Book Air in ihren Händen halten.

Die Möglichkeit, 4 Tage in der Woche zu arbeiten, ist für mich Bedürfnis und Voraussetzung zugleich für meine mentale und körperliche Gesundheit. Für andere schiere Utopie. Und ja, in dem Sinne auch ein Zeichen von Luxus, von zeitlicher und energetischer Opulenz - aber auch das Resultat harter Vorarbeit in der Vergangenheit und täglicher Übung in der Gegenwart. 💡

Und obwohl das erste Beispiel ein menschliches Grundbedürfnis offenlegt und die anderen eher persönliche Werte und Vorlieben, zeigen alle dennoch die Relativität der Interpretation von Luxus.

So auch im Marketing.

Für mich ist so betrachtet Social Media Luxus

Denn die Plattformen können kostspielig und verschwenderisch sein:

Wir können, wenn wir sie unachtsam nutzen, viel Zeit und Energie ausgeben.

Und das Schlimmste dabei: Ohne oft in irgendeinen Genuss zu kommen oder Vergnügen dabei zu empfinden.

Und was noch katastrophaler ist: Wir können dabei unsere Gesundheit schädigen – meine neuesten Gedanken dazu findest du hier.


Ist aber dann digitale Achtsamkeit Luxus?

Mitnichten. Digitale Achtsamkeit ist weder selbstverständlich noch spiegelt sie das üppig vorhandene, omnipräsente Zen oder eine privilegierte Form von online Existenz wider.

Sie ist ein Weg. Sie ist eine Praxis. Sie braucht tägliche Übung.

Sie ist die nicht-wertende und liebevolle Beobachter-Perspektive, die du dir gegenüber einnimmst.

Sie ist der Raum, den du dir erschaffst, wo du in die Innenschau gehen und dir begegnen kannst.

Deinen persönlichen Vorstellungen, Einstellungen und Glaubenssätzen.

Deinen Zielen und Werten als Selbstständige und Privatperson.

Digitale Achtsamkeit kann Filter und Schutzschild zugleich sein.

Sie kann dein online Prisma sein, durch das du die inflationären Reize und Trigger der Social Media Welt umgehen oder so umlenken und wahrnehmen kannst, dass sie dir nicht schaden.


Was ist für mich Luxus im Business?

Frei zu sein. Das zu tun, wie, wo und wann ich es tun will.

Das heißt unter anderem entscheiden zu können, ob ich Social Media gar nicht oder wenig nutze und wie.

Meine Kreativität und meine Botschaft nicht zu verwässern. Oder an Algorithmen anzupassen.


Habe ich eine todsichere, magische Formel für dich, um das zu erreichen?

Nicht so ganz, tut mir leid.

Ich bin aber schon lange unterwegs auf diesem Weg, auf dieser Reise der digitalen Achtsamkeit und möchte davon nicht abkommen.

Wir feiern unser Recht, unser Marketing so zu gestalten, wie wir es als Genuss und Vergnügen wahrnehmen.

Ist es immer leicht? Nein. Aber es ist purer Luxus. 🤎

 
Aikaterini Pegka

🧬 Biologist
🧘🏻‍♀️ Breath Coach & Meditation teacher
✨ Happy & mindful in a digital cosmos
🙏🏻 Holistic coaching for a healthy mind, body & business

https://www.rinipegka.com/
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