Mut ist Angst plus einen Schritt weiter
Wie ich mich immer wieder „überliste“, um mich mit meinen Ängsten zu stellen, erzähle ich dir gleich. Aber zuerst: Wie entsteht Angst denn überhaupt? Ich schwinge jetzt mal die Biologie-Keule:
Angst entsteht im Kopf. Sie ist eine ziemlich gesunde, also normale und natürliche Reaktion auf eine bedrohliche Situation. Angst gehört zum natürlichen und automatisch ablaufenden (Anti)-Stress-Programm des Menschen, sowie vieler anderen Lebewesen. Angst dient einem Ziel: Erhaltung der Erhaltung der eigenen Unversehrtheit.
Eine Gefahrensituation wird über die Sinne wahrgenommen, in Millisekunden erreicht die Botschaft das Angstzentrum des Gehirns, die berühmte Amygdala. Über eine Reihe von Kettenreaktionen im sympathischen Nervensystem und im Hypothalamus kommt es schließlich zur Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol: Die Kampf- oder Fluchtreaktion wird ausgelöst. Dann heißt es entweder "Lauf, Forrest, lauf" oder "Komm und hol sie dir!".
Man kann vor vielen Dingen und Situationen im Leben Angst haben - das ist ganz normal. Es gibt Ängste, die nagen lange, immer und immer wieder an einem, vor allem wenn es um wichtige Dinge geht, wenn es um große Veränderungen im Leben geht, wie z.B. sich endlich selbstständig zu machen, eine eigene Firma zu gründen, eine unglückliche Beziehung zu verlassen, aber auch sich in den sozialen Medien zu präsentieren, endlich das zu tun, was einen wirklich glücklich macht, etc.
Um den Mut zu finden, diesen einen, entscheidenden Schritt zu tun, weg von der Angst und hin zu etwas anderem, zu etwas Neuem, kannst du dir in solchen Situationen folgende Fragen stellen, vielleicht helfen sie dir dabei - und sei bitte ehrlich zu dir selbst:
>> Was ist das Schlimmste, was passieren kann?
>> Was ist das Beste, was passieren kann?
>> Wie werde ich mich in beiden Situationen fühlen?
>> Kann ich es visualisieren?
>> Werde ich es mit 90 bereuen, diesen Schritt nicht getan zu haben?
Mir hilft vor allem die letzte Frage – immer!