Bücher die ich bis jetzt dieses Jahr gelesen habe

 
Zu sehen im Bild ein Stapel mit Büchern
 
 

Für 2021 war mein gestecktes Leseziel vier bis fünf Bücher im Monat zu schaffen. Ich schreibe war, weil ich dieses Ziel 2022 meinem verlangsamten, *hust* achtsameren (klingt besser!) Lebensstil und neuen, spannenden Aufgaben und Projekten anpassen musste.

Zurzeit komme ich also auf rund 3 Bücher im Monat, worüber ich sowieso mehr als happy bin, denn lesen ist meine Default Aktivität. Wo andere das Handy zücken, hole ich mein Buch raus. Sei es daheim auf der Couch, oder in der Warteschlange auf der Post – Gottseidank ist auf die Existenz dieser in München immer Verlass.

Die Reihenfolge der Bücher, die folgen, ist zufällig, das nur vorab. Ob es Bücher sind, die man gelesen haben muss? Das erfährst du wenn du weiterliest – viel Spaß dabei:

INHALTE

  1. “(DIS)CONNECTED” - Emma Gannon

  2. “How to become a straight A student” - Cal Newport

  3. “Alles was ich brauche, ist in mir” - Alexandra Polunin

  4. “Getting things done” - David Allen

  5. “4000 Weeks” - Oliver Burkeman

  6. “Not nice” - Dr. Aziz Gazipura

  7. “Chakra-Yoga” - Wanda Badwal

  8. “Stolen Focus” - Johann Hari

  9. “Praxislehrbuch Heilpraktiker für Psychotherapie” - Margarete Stöcker

  10. “Texten können” - Daniela Rorig

1. “(DIS)CONNECTED” von Emma Gannon

Emma Gannon ist Autorin, Speakerin und Podcasterin, die vor allem für ihren Webby-nominierten Podcast Ctrl Alt Delete und das meistverkaufte Wirtschaftsbuch der Sunday Times „The Multi-Hyphen Method“ bekannt ist. Im Jahr 2018 war sie eine von Forbes 30 Under 30 in Medien und Marketing. Ich mag ihre Art zu schreiben und empfehle auch ihren Newsletter zu abonnieren.

Emma hat lange für große Agenturen und Konzerne im Bereich Digital & Social Media Marketing gearbeitet und hat quasi am eigenen Leibe erlebt, wie sehr das ständige Online-Sein ihr Leben und sie selbst verändert hat – und das nicht zum Besten. Im Buch, das im Kleinformat gedruckt wurde und sich schnell und flüssig liest, schreibt sie über ihre eigene Erfahrungen, ihren Lebenswandel und gibt parallel praktische und umsetzbare Tipps für die Leserin mit.

Ein Buch, das man nicht gelesen haben muss, wenn man sich für digitale Achtsamkeit interessiert, aber das dennoch die eine oder andere von uns ansprechen und abholen kann.

2. “How to become a straight A student” von Cal Newport

Keine Bücherliste ohne Cal Newport! Das zweite Buch von Cal hat er im zarten Alter von 24 Jahren geschrieben, als er noch seinen „Study Hacks Blog“ führte (übrigens, ALLE Blog-Artikel von ihm kann man hier im Archiv abrufen) und sich auch die Themen seiner Bücher rund um Produktivität und Lern-Effizienz für Studenten drehte. Wieso ich es jetzt gekauft habe, 23 Jahre nachdem ich mein Diplom in Biologie bekommen habe? Weil ich wieder die Schulbank drücke, diesmal in einer Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie und ich in meinem nicht mehr so zarten Alter alle Tipps und Hacks  brauche, um konzentriert und effektiv lernen zu können. Und wer kann das besser als Deep Work-Vater Cal?

Das Buch hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen – aber das ist bei Cal Newport‘s Büchern immer der Fall. Wenn ich dieses Buch nur während meines Biologie-Studiums gehabt und die Routinen und Praxis-Tipps der besten Schüler an den renommiertesten Universitäten befolgt hätte! Ich hätte mir VIEL Zeit und Nerven gespart. Auf der anderen Seite habe ich zu einer Zeit studiert, wo das Internet unter Privatpersonen nicht verbreitet war – also schätze ich mich glücklich und bin dankbar, es überhaupt durch all die 10-stündigen Präsenztage an der Fakultät für Biologie in Athen geschafft zu haben.

Fun Fact: In seinem Podcast erwähnt Cal Newport oft dieses Buch, weil es 2006, als es zuerst rauskam, nur mäßigen Erfolg hatte und es erst heute, nachdem er als Schriftsteller über die anderen Bücher bekannt geworden ist, zum Verkaufshit wurde. Spannend ist auch, dass die meisten, die sich das Buch heute kaufen, gar keine Studenten im klassischen Alter oder Sinn sind, sondern Lernende wie ich, die eine seriöse (und schwierige) Weiter- oder Fortbildung angehen.

Absolute Empfehlung also für alle Studierenden und Lernenden, egal in welchem Alter.

3. “Alles was ich brauche ist in mir” von Alexandra Polunin

Gekauft, weil ich Alex Polunin sehr schätze – als Coach, Marketing-Expertin, Blog-Autorin und überhaupt – und weil ich täglich mit Affirmationen arbeite. Das Buch ist ästhetisch SEHR ansprechend und die Affirmationen sind  in verschiedene Themen-Bereiche aufgeteilt, so findet man schnell, was man an einem bestimmten Tag braucht. Ich habe schon viele der inspirierenden und originellen Affirmationen in meine Achstamkeitspraxis integriert und habe es stets neben meinem Meditationskissen griffbereit. Auch als Geschenk eine wunderbare Idee für einen lieben Menschen. Top-Empfehlung!

4. “Getting things done” von David Allen

Ich weiß, es ist eine DER Produktivitäts-, Selbstoptimierungs- oder Zeitmanagement-Bibeln überhaupt – ein Bestseller. Basierend auf dem Erfolg seiner Methode hat David Allen eine eigene Firma dafür gegründet und bietet Gruppen- und Online Coachings an. Ich hatte seine Methode tatsächlich noch nie näher studiert, deswegen war ich sehr gespannt auf das Buch.

Das Gute zuerst: Ich habe festgestellt, dass ich all das, was David Allen in seiner Methode beschreibt, schon seit Jahren umsetze. Offline Zeiten, Workflows, die ich implementiert habe, Pläne, die ich einhalte und Termine, die ich nie vergesse, aber auch meine 4-Tage Arbeitswoche sind genug Beweise, dass ich das mit dem Zeitmanagement und der Produktivität gut hinkriege. Ich konnte also für mich nicht viel mitnehmen – was aber überhaupt nicht schlimm war, denn es wirkte sich beruhigend auf meine Psyche aus, da ich mich so meiner Routinen und Methoden bestätigt fühlte.

Das Buch wird aber denjenigen helfen können, die Struktur brauchen in ihrer Arbeit und im Privatleben und überhaupt kein System, Workflow oder Automation anwenden. Es ist ein erster, richtiger Schritt in die richtige Richtung. Es wird denen nutzen, die viel zu viele Aufgaben meistern müssen, sich überfordert fühlen, nicht wissen was und wie zu priorisieren und dabei häufig Projekte vernachlässigen und Termine vergessen.

Es ist knappe 270 Seiten lang und die Essenz ist eigentlich sehr früh ziemlich übersichtlich in einem Diagramm abgebildet (vereinfacht hier): Sammeln – Verarbeiten – Organisieren – Durchsehen – Erledigen. Vieles wiederholt sich oft und liest sich eher wie eine Werbebroschüre für die Methode. Man hätte den Inhalt auch in der Hälfte der Seiten (mindestens!) unterbringen können, weil das viele Gerede drumherum an vielen Stellen mehr verwirrt als hilft.

Ich habe das Buch in der Originalsprache, auf Englisch gelesen. David kann Zeitmanagement und Produktivität. Er kann aber nicht gut schreiben. Der Schreibstil ist an vielen Stellen zäh, es liest sich schwer, man muss oft manchen Absatz mehrmals lesen, um zu verstehen, was er meint. Auch gibt es oft am Rand der Seiten Zitate oder Sprüche. Überflüssig! Sie fügen dem ganzen keinen Mehrwert hinzu, noch schlimmer: Sie lenken – von einem sowieso meist nicht gutgeschriebenen Text – ab. Vielleicht ist der übersetzte, deutsche Text besser (ich hoffe es!). Und vielleicht bin ich hier allein mit meiner Meinung – falls du eine andere hast, dann lass sie mich gerne wissen.

5. “4.000 Weeks” von Oliver Burkeman

Frag mal in die Runde, in der du dich gerade befindest, aus wie vielen Wochen das menschliche Leben besteht (im Durchschnitt). Du wirst die verschiedensten Antworten bekommen, aber nur eine ist die richtige: Yep, genau, 4.000. So auf’s (digitale) Papier geschrieben erscheinen diese doch verdammt wenig, oder?

Das Buch von Oliver Burkeman hat im englischsprachigen Raum schon Bestseller-Status erreicht, hier in unseren deutschsprachigen Gefilden hinkt es ein bisschen hinterher, was mich doch sehr wundert. Denn das Buch ist nicht noch ein Produktivitäts-Ratgeber, der dir zeigt, wie du so viel und so effizient wie möglich in diese 4.000 Stunden packen kannst. Ganz das Gegenteil. Es ist eher ein philosophisches Werk, in dem Burkeman für Slow Living, für weniger ist mehr, für ein achtsames Leben mit Sinnhaftigkeit plädiert.

Denn ja, du kannst nicht alles, was du dir vorgenommen hast, in diesem einen Leben schaffen. Manches wird für immer ein Traum oder Wunsch bleiben. Denn es ist nun mal so. Du hast nur eine begrenzte Zahl an Lebenszeit (wenn alles gut geht). Und genau hier setzt das Buch an und hilft uns, uns mit unserer Endlichkeit anzufreunden, im Jetzt zu leben und uns nicht für später krank zu schuften und die Zeit, die wir haben, zu ERLEBEN. Für uns, so wie WIR es für sinnvoll halten. Nicht das, was uns von Influencern, oder von der Werbung auf Social Media Plattformen vorgelebt wird. Nicht zu hetzen, nicht noch mehr Arbeit in einen Tag zu quetschen, der sowieso nur 24 Stunden hat - denn das ist nicht Produktivität, das ist schierer Wahnsinn.  

6. “Not nice” von Dr. Aziz Gazipura

Das Buch hat mir meine Coachin empfohlen und ich empfehle es nun an dich weiter. Ein sehr praktischer und großer Guide (knapp 500 Seiten!), der dir dabei helfen kann, nein zu sagen, zu dir zu stehen, offen zu reden, dich nicht mehr für alles schuldig zu fühlen, Bestätigung  nicht bei anderen zu suchen, oder es ihnen recht machen zu wollen und ganz einfach du selbst zu sein – in deiner vollkommen unperfekten und wundervollen Art und Weise. Ich habe vom Buch sogar eine Übung übernommen und sie in meinen eigenen Slow Down Guide integriert – heißt also, dass ich das Buch für mehr als gut empfinde. Es enthält viele Tipps und Übungen, die direkt aus den Coachings von Dr. Gazipura entnommen sind und die ich bei mir, aber auch bei meinen Coachees anwende.

7. “Chakra-Yoga” von Wanda Badwal

Meine Begeisterung und Liebe für die Chakren-Lehre habe ich schon oft in meinen Meditationen im monatlichen Newsletter geteilt – und da ich ja auch zurzeit intensiv an meiner Yoga-Lehrerin Ausbildung arbeite, war das Buch wie gemacht für mich. Ich besitze schon viele englischsprachige Bücher über die Chakren, das ist das erste auf Deutsch.

Wanda Badwal kannte ich bis zu diesem Buch nicht – ich habe auf ihrer Website rumgestöbert und finde ihre Arbeit im Yoga- und Meditationsbereich sehr inspirierend. Genau so wie dieses Buch, das einen hervorragenden und oft auch sehr detaillierten Einblick in die Welt der Chakren bietet. Für jedes Chakra gibt es konkrete Journaling Fragen, Mantren, Affirmationen und Yoga-Übungen. Zusätzlich verrät sie uns auch jedes Mal ihren persönlichen Bezug zum jeweiligen Chakra. Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Assoziationen eines jeden Chakras zu psychologischen Begriffen und Störungen. Eine Kombi aus Spiritualität und Wissenschaft  - also genau meins.

8. “Stolen Focus” von Johann Hari

Puh, ein Buch, dass ich lieben wollte – nicht nur weil es ein Sunday Times und New York Times Bestseller ist. Der Autor von Lost Connections nimmt sich in seinem Werk eins der wohl brennendsten Probleme unserer modernen Welt zu Herzen: Was mit unserer Aufmerksamkeit passiert ist, bzw. wer uns diese weggenommen hat und warum es uns heutzutage so schwer fällt, uns zu konzentrieren.

Nun die erste Hälfte des Buches fand ich richtig gut – und ja, natürlich kommen gleich zu Beginn Social Media und unser Smartphone als große Räuber unserer Aufmerksamkeit vor. Sie sind eben größtenteils daran schuld, dass wir schnelles Feedback brauchen, Podcasts nur noch in doppelter Geschwindigkeit anhören, oder uns keinen Film ohne das Smartphone eine Armlänge entfernt ansehen und uns mit der Möglichkeit der Dauererreichbarkeit und der stets aufploppenden Benachrichtigungen am konzentrierten Denken und Arbeiten stören.

Mihaly Csikszentmihalyi, einer der Mitbegründer der Positiven Psychologie erklärt im Buch, was es mit dem Flow-State, dem Zustand also, der jene Momente beschreibt, in denen wir vollständig in eine herausfordernde, aber machbare Aufgabe vertieft sind, auf sich hat – diesen Teil habe ich auch sehr genossen.

Hari taucht aber auch in andere, überraschende Faktoren ein wie Ernährung, Erziehung, Stress, Schadstoffbelastung u.a., was auf den ersten Blick sehr spannend ist. Irgendwo verliert er aber den Ball und liefert bei manchen Themen nicht genug Fakten. In der zweiten Hälfte des Buches wird’s auch eher politisch und er weist zu schnell die Verantwortung von jedem einzelnen von uns ab. Am Ende des Buches kommt sogar der Gedanke rüber, dass wir uns die gestohlene Aufmerksamkeit zurückholen sollten, um sie für den Klimawandel einzusetzen, bzw. die Rettung von Mutter Erde (?).

Was mich außerdem gestört hat (und das erwähnt er leider auch wortwörtlich bei jedem Podcast-Interview) ist, dass jedes Mal, wenn er mit einem Experten über das Thema des entsprechenden Kapitels gesprochen hat, es der „Top- oder Nr. 1 weltweit anerkannter Wissenschaftler“ war, „an den besten Universitäten“. Obwohl wir wissen, dass es doch oft im wissenschaftlichen Bereich die nicht-prominenten und mit dicken Geldern geförderten und eher unabhängigen Studien sind, die zu einem bestimmten Thema noch unbekannte Seiten enthüllen und so das Gespräch bereichern können.

Und für die Interviews, ist er JEDES MAL dorthin, vor Ort geflogen  - vor Corona. Quer durch die USA, u.a. nach England, Russland, China, Süd-Amerika, Italien. Seinen Meilen-Status hätte ich auch gern – nicht.

9. “Praxislehrbuch Heilpraktiker für Psychotherpie” von Margarete Stöcker

Hier halte ich mich kurz, denn es ist das Lehrbuch, das mich die nächsten 2 Jahre in meiner Ausbildung, zusammen mit anderen Büchern, begleiten wird. Es wird das Buch sein, mit dem ich mir u.a. die ICD-10 zu Eigen machen und mich für die gefürchtete Amtsprüfung vorbereiten werde. Falls du für mich dazu Tipps hast, gerne her damit.

10. “Texten können” von Daniela Rorig

Wieso eine Texterin dieses Buch liest? Weil es angeblich eins der besten übers Texten sein soll – und das ist es auch. Falls du für dein Business, deine Arbeit oder dein Hobby schreiben musst und kein angeborenes Talent dafür hast, dann kann ich dir dieses Handbuch wärmstens empfehlen.

Daniela Rorig gibt Systeme, konkrete Anleitungen und viele Beispiele an die Hand, die die Finger des unkreativsten Schreibmuffels vor lauter spritziger Einfälle nur so über die Tasten des Laptops schwingen lassen werden. Was mir persönlich nicht immer gefallen hat und an manchen Stellen sogar befremdlich erschien, ist tatsächlich der Schreibstil von Rorig selbst – was sehr ironisch ist. Das liegt vor allem, aber nicht nur, an ihrem Humor und speziellen Ausdrücken oder Floskeln, die im Buch vorkommen und die wahrscheinlich witzig gemeint waren, ich sie aber eher als skurril empfand  – aber das muss ja bei dir nicht der Fall sein. Nichtsdestotrotz – empfehlenswert.

Welche Bücher hast du bis jetzt dieses Jahr gelesen und denkst, dass ich das auch tun sollte? Schreib mir gerne hier.

 
Aikaterini Pegka

🧬 Biologist
🧘🏻‍♀️ Breath Coach & Meditation teacher
✨ Happy & mindful in a digital cosmos
🙏🏻 Holistic coaching for a healthy mind, body & business

https://www.rinipegka.com/
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