Was nicht verkauft werden kann – ein Essay über Sehnsucht, Vermarktung und Würde
In einer Welt, in der scheinbar alles käuflich ist – Selbstverwirklichung, Spiritualität, Achtsamkeit –, stoßen wir an eine Grenze: das, was nicht verkauft werden kann.
In dieser Folge meines Podcasts lese ich dir ein Essay vor, das ich geschrieben habe, nachdem ich meine Tätigkeit als Coach beendet und den Schritt in die Kunst gewagt habe. Es ist ein sehr persönlicher Text über das Geschäft mit der Sehnsucht, über Hochglanz-Angebote mit Rabattschlachten und Buzzwords wie „Sacred Code” oder „Quantum Awakening” – und darüber, warum sie uns oft weiter von uns selbst entfernen, statt uns näherzubringen.
Ich spreche darüber, warum echte Transformation Zeit, Stille und Tiefe braucht. Warum ethisches Marketing auf Vertrauen statt auf künstliche Verknappung setzt. Und warum es manchmal wichtiger ist, innezuhalten, als den nächsten Kurs zu buchen.
Dieses Essay ist ein kritischer, aber auch hoffnungsvoller Blick auf unsere Zeit. Es ist ein Aufruf, mutig zu filtern, was uns wirklich guttut, und Räume zu schaffen, in denen wir uns selbst begegnen dürfen – jenseits von Verkaufsstrategien. Den kompletten Text kannst du auch in meinem Blog nachlesen.
Wenn du sehen möchtest, wie ich diese Gedanken künstlerisch weiterführe, schau dir meine neue Serie Still Matters an. Sie wird im Oktober 2025 auf der ARTMUC in München (Stand A131) gezeigt. Dort verbinde ich genau diese Fragen mit meiner künstlerischen Praxis: Was zählt in einer lauten, schnellen Welt? Was bleibt, wenn alles andere verklingt?
Transkript
*Dieses Transkript wurde automatisch mit Hilfe von KI durch das Tool Happy Scribe erstellt. Der Text wurde nicht manuell korrigiert und kann daher Fehler enthalten. Für die Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.
Hallo und herzlich willkommen im ausgesprochen Achtsam-und Kreativ-Podcast. Mein Name ist Rini Pegka und heute werde ich dir ein Essay von mir vorlesen, das ich geschrieben habe, nachdem ich meine Coaching-Tätigkeit niedergelegt habe, mein Gewerbe abgemeldet habe und seit Anfang des Jahres nun als freischaffende Künstlerin tätig bin. Ein Thema, das mich sehr stark beschäftigt hat, auch während meiner Zeit als Coachin, aber auch jetzt, weil ich immer wieder Dinge sehe im Coaching oder eben Persönlichkeitsentwicklungsbereich, die mir auf den Wecker gehen, ist milde ausgedrückt, die mich wirklich manchmal auch … Sie enttäuschen mich, sie machen mich wütend und ich verstehe es nicht, wieso Sachen immer noch so gemacht werden, wie sie gemacht werden. Es geht das Geschäft mit der Sehnsucht. Das Essay hat den Titel „Was nicht verkauft werden kann. Und bevor ich noch hier weiter umeinander stottere, lese ich dir gerne dieses Essay vor. Bevor ich anfange, ein Disclaimer: Alle im folgenden Text oder eben Podcast verwendeten Begriffe, Titel und Formulierungen für Online-Programme, Online-Kurse oder Online-Masterclasses sind frei erfunden und dienen einer satirisch-analytischen Darstellung von Tendenzen im Bereich des digitalen Coachings und der Selbstverwirklichung. „es handelt sich nicht eine Bewertung konkreter Personen oder Programme und sollte es zufällig Angebote mit ähnlichen Namen geben, sind diese ausdrücklich nicht gemeint.
In einer Zeit, in der alles verkauft wird, ist das, was nicht verkauft werden kann, heilig. Dieser Satz des Psychotherapeuten und Autors Francis Weller steht wie eine Kerze in einem dunklen Raum. Wir leben in einer Zeit, in der fast alles einen Preis hat. Transformation, Bewusstsein, Selbstverwirklichung. Alles scheint käuflich. Und in schön gestalteten Online-Kursen auf Hochglanz-Websites mit Rabatt-Codes und Early-Bird-Angeboten, die sich anfühlen wie der Schlussverkauf für die Seele. Und mittendrin wir. Wir sind auf der Suche nach Stille, nach Bestätigung, danach gesehen zu werden, nach Echtheit, nach Liebe, nach einer Richtung, die uns nicht in die nächste Masterclass schubst, sondern uns vielleicht einfach mal zu uns selbst zurückführt, so zur Abwechslung. In den letzten Jahren haben wir eine regelrechte Industrie erlebt, die sich auf Achtsamkeit und Spiritualität spezialisiert hat. Sie verspricht Frieden, Fülle und Freiheit. In zwölf Modulen mit Videoanleitung, PayPal-Link und selbstverständlich Lifetime Access, aber nur, wenn du innerhalb der nächsten 48 Stunden buchst. Ich habe nichts gegen Onlinekurse und ich Ich bin auch nicht dagegen, dass Menschen für gute Arbeit Geld verlangen. Im Gegenteil: Arbeit soll fair entlohnt werden. Aber was passiert, wenn Begriffe wie heilig, Seelenweg, Higher Soul oder gar Erleuchtung zu Produktnamen werden. Wenn spirituelle Sehnsucht mit Conversion Rates kalkuliert wird, dann verschiebt sich etwas.
Es geht nicht einzelne Personen oder Marken. Es geht ein ganzes System, das wir alle auch ungewollt mittragen, solange wir es nicht hinterfragen. Ein System, das so tut, als wäre der nächste Online-Kurs die Rettung, obwohl wir längst zehn andere unvollendet auf der Festplatte haben. Wir kaufen, bevor wir fühlen. Wir konsumieren, bevor wir reflektieren und wir verwechseln Zugehörigkeit mit Wachstum. Was dabei oft fehlt, ist nicht das Wissen, sondern die Verarbeitung, die Umsetzung, die Integration und vor allem die Wahrheit. Unsere eigene, leise innere Stimme, die klüger ist als jedes Werbevideo aber eben oft leiser, ehrlicher. Wie bereits gesagt, ich bin nicht gegen moderne Formate der Wissensvermittlung. Ich hatte auch mal einen Audiokurs und da war es war auch der Einzige, glaube ich. Auch ein Onlinekurs kann tief bewegen. Aber nicht, wenn er als spirituelles Superfood mit künstlicher Verknappung, Rabattschlacht und pompösen Titeln wie The Sacred Code oder Quantum Awakening Experience verkauft wird. Nicht, wenn Menschen in emotionalen Krisen nicht auf sich selbst zurückgeworfen werden, sondern auf Zahlungspläne mit Zinssatz. Und wir wundern uns. Wir wundern uns, wie viele gute, reflektierte und kluge Menschen sich immer wieder auf genau diese Angebote stürzen. Menschen mit Herz, mit Sehnsucht, mit echtem Interesse an Tiefe.
Warum erkennen sie die Muster nicht? Warum spüren sie den Unterschied nicht zwischen einem inneren Ruf und einem inszenierten Call to Action? Vielleicht, weil wir alle müde sind, weil wir von der Vielzahl an Möglichkeiten einfach überfordert sind und weil es schwer ist, einen klaren Blick zu bewahren in einer Welt, die uns täglich suggeriert, dass wir erst dann wirklich erwacht sind, wenn wir noch diesen einen Kurs gemacht haben auf dem Weg zum Super-Optimized-Sacred-Self. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass kaum jemand den Mut hat, genau das auszusprechen. Nicht jeder Weg ist für jeden geeignet. Nicht jeder ist bereit. Und nicht alles, was schön aussieht, ist wahr. Es geht nicht darum, keine Angebote mehr zu machen. Es geht darum, wie wir sie formulieren, ob wir – und damit meine ich uns Selbstständige, Coaches oder auch nicht – ob wir eben Angst auslösen oder Vertrauen stärken. Ob wir mit künstlicher Verknappung Druck aufbauen oder mit Klarheit und Respekt für die Entscheidungen der anderen werben. Achtsames Marketing bedeutet, wird, einzuladen, ohne zu schubsen. Ich zeige mich, ohne mich aufzudrängen. Ich vertraue darauf, dass Resonanz nicht durch Taktik, sondern durch Haltung und Bedürfnis entsteht. Manipulatives Marketing erzielt nur kurzfristige Effekte. Ethisches Marketing wirkt dagegen langfristig und nachhaltig, weil es den Menschen und nicht nur die Zielgruppe sieht.
Was viele vergessen: Nicht jede Manches Thema braucht einen Kurs oder auch einen Coach, wenn du mich fragst. Manches braucht Zeit. Oder einen Therapeuten oder eine Therapeutin. Oder einfach eine ehrliche, sachliche Begleitung ohne Verkaufsversprechen. Wir leben in einer Zeit, in der Traumata in 20-sekündigen Reels erklärt werden, ADHS zur Lifestyle-Diagnose wird und jeder Schmerz sofort gelöst werden muss. Am besten mit einem Rabatt Code. Doch echte Transformation ist nicht effizient. Sie ist zäh, sie ist leise und unbequem. Sie braucht Zeit und Tiefe, nicht Tempo. Und viele Menschen spüren das wirklich. Sie brauchen kein weiteres Abo, kein weiteres Workbook und keine neue Mitgliedschaft, sondern die Erlaubnis, sich mit den eigenen Themen auseinanderzusetzen. Und vielleicht endlich ernst genommen zu werden. Ich wünsche mir mehr Ehrlichkeit in der Szene der sogenannten Bewusstseinsarbeit. Es sollte weniger Hochglanz versprechen und mehr Demut geben, weniger Transformation im Zeitraffer mehr innehalten. Vor allem wünsche ich mir Räume, in denen wir nicht zu puren Konsument: innen von Spiritualität gemacht werden, sondern in denen wir uns selbst und das Leben wieder mit ehrlichem Blick betrachten dürfen. Dazu gehört auch, zu den Wurzeln zurückzukehren, zurück zu den Quellen, zu den Stimmen, die keine Buzzwords benutzen, sondern tiefe Gedanken äußern.
Vielleicht ist es an der Zeit, sich wieder an die Bücher zu erinnern, an die Lehrer und Lehrerinnen zu erinnern, die nicht mit dem Ziel geschrieben wurden, also ihre Bücher, uns zu verbessern, sondern uns zu begleiten. Und manche davon schon seit Jahrhunderten. An Meditationen, die nicht Teil eines Funnels sind, sondern Ausdruck von Verständnis und Liebe. Ich glaube, dass Achtsamkeit und Spiritualität eine Praxis ist, die nie ein End-Level erreicht. Wir bleiben ewig eifrige Schüler: innen, die nicht alles perfekt machen, sondern auch mal auf die Nase fallen, samt Maler in der Hand. Ich glaube, dass spirituelles Wachstum nicht zwingend sehnt sichtbar, laut oder erfolgreich sein muss. Vielleicht ist es sogar das Gegenteil: Still und spektakulär und zutiefst menschlich. Wir brauchen keinen weiteren Seelenkurs mit goldener Schrift, der von 6. 000 666 Euro auf 4. 444 Euro reduziert wurde. Wir brauchen Mut zur Langsamkeit. Mut, einen Schritt zurückzugehen, bevor wir vorwärts hetzen. Mut, uns selbst zuzumuten, ohne digitale Abkürzung. Wir sollten jetzt einen feinen Filter entwickeln. Wir dürfen prüfen, wer da was verspricht und auch spricht, in welchem Ton und welchem Blick auf den Menschen. Und wir dürfen Programme und bekannte Persönlichkeiten auch ablehnen, nicht aus Trotz, sondern aus Würde.
Es ist egal, wie viele Followerinnen er oder sie auf Instagram hat, wie viele Events er oder sie schon ausverkauft hat, wie viele Nullen auf dem Bankkonto stehen und wie viele Häuser jemand auf Bali hat. Wir dürfen wieder Vertrauen in unser eigenes inneres Wissen zeigen, nicht als esoterisches Konzept, sondern als gelebte Erfahrung. Beginnen wir wieder mit dem Denken und hinterfragen wir, was wir wirklich brauchen und was uns nur ablenkt. Lass uns Räume schaffen, in denen wir mehr teilen und lass uns in einer Zeit des digitalen Lärms den Mut haben, der Stille wieder zu vertrauen. Denn das, was nicht verkauft werden kann, ist heilig. Und vielleicht beginnt dann unsere eigentliche Arbeit. Ich danke dir sehr, dass du mir zugehört hast bis hierher. Manchmal lese ich meine Texte so laut vor, wenn ich den Podcast aufnehme, und dann denke ich mir: „Ich hätte noch ein bisschen mutiger schreiben können. Bei dem Text ist es genauso, aber man muss immer aufpassen, wie viel man schreibt, nicht, dass sich jemand da wiedererkennt und dann haben wir Probleme. Genau deswegen habe ich den Disclaimer am Anfang geschrieben. Und wenn jemand jetzt sagt: „Ja, du warst auch Coach. „ja, ich war auch Coach, aber das alles, was ich hier beschreibe, hast du bei mir nicht finden können.
Ich habe immer schon achtsames Marketing praktiziert und meine Preise als Coach waren noch damals, glaube ich, sehr gerecht. Ja, und auch die Kommunikation, wie man ein Coaching-Programm beschreibt, wie man einen Onlinekurs beschreibt, auf welche Punkte gehe ich ein, reibe ich den Menschen ihre vermeintlichen Fehler ins Gesicht oder gehe ich eher auf Lösungen ein, beschreibe ich eher Situationen, in denen man sich wiedererkennen kann, zu sagen: „Ja, hier könnte ich mich wohlfühlen, hier könnte ich vielleicht mal eine Anfrage verschicken? Ich war ja viele Jahre in dem Bereich unterwegs. Ich habe viel gesehen, viel gelesen und immer noch heute begegnen mir solche Programme und solche Retter und Retterinnen, Retterinnen genau, unserer Seele und unseres Verstandes. Deswegen wollte ich diesen Text schreiben Um einfach zu sagen: „Hey, aufpassen, doppelt nachdenken. Vielleicht brauche ich nicht noch einen Onlinekurs, nicht noch einen Coach. Vielleicht brauche ich wirklich eine ganz andere Hilfe. Vielleicht brauche ich eine Veränderung. Und wo kann ich anfangen? Und was gibt es dann noch, außer dem x-ten Kurs zu kaufen und das x-te Coaching-Angebot wahrzunehmen? Nichts gegen Coaches. Also nicht, dass man mich falsch versteht. Ich freue mich auf dein Feedback, falls du welches hast zu dieser Folge.
Und falls du den Text noch mal lesen möchtest oder irgendwo hängengeblieben bist, den Text gibt es auf meiner Website in meinem Blog. Und ansonsten wünsche ich dir eine ganz tolle Zeit. Bleib achtsam, bleib gesund, achtsam und kreativ. Bis zum nächsten Mal. Bye, bye und Servus.